Mitgliedermail 5 / 2021

Hiobsbotschaft der Swiss: Schuss ins eigene Knie 

Konsultationsverfahren muss Arbeitsplätze retten

Geschätzte KollegInnen

Mit der heutigen Eröffnung des gesetzlichen Konsultationsverfahrens wegen Massentlassung irritiert die Swiss unter der neuen Leitung von CEO Dieter Vranckx und riskiert das Vertrauen der Öffentlichkeit, der Sozialpartner und der Mitarbeitenden wenige Wochen nach Amtsantritt zu verspielen.

Enorme Solidarität erlebte die Lufthansa-Tochter in den vergangenen Monaten in der Schweiz: ein breites Bündnis erzielte milliarden-schwere Rettungsmassnahmen von Bund und Parlament, nie dagewesener Support durch niederschwellige Kurzarbeitsentschädigung, Engagement für einheitliche Regelungen für Corona-sicheres Fliegen mit digitalen Nachweisen, Zustimmung zu Krisen-Spar-GAVs und enorme Flexibilität der Einsätze seitens der Mitarbeitenden.

Nach appellartigen Durchhalteparolen, versehen mit einem satten Liquidätspolster, erdreistet sich die LH-Tochter Swiss ein Abbauvorhaben zu präsentieren, dass weit über die Airline-Branche hinaus Schneisen schlagen wird.

SEV-GATA, die Gewerkschaft des Bodenpersonals als Teil der grössten Schweizer Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, wird die Konsultationsphase nutzen, um

  • der Politik die volkswirtschaftliche Bedeutung der Luftfahrt ins Bewusstsein zu bringen
  • die schweren Folgen für die vor- und nachgelagerten Branchen aufzuzeigen
  • das gesellschaftliche «Commitment» des «Freezings» in Erinnerung zu rufen
  • die Verantwortung der Politik und der «Schweizer Luftfahrtstiftung» sichtbar zu machen
  • das Risiko des Verlustes des bürgschaftsgarantierten Volksvermögens aufzudecken
  • der Swiss die Bedeutung sozialer Verantwortung zu erklären, gerade nach Nutzniessung grosser Solidarität
  • der Firma die Unzeit der Entscheidung just vor Einführung digitaler Nachweise «Corona-geschützt», flächendeckender Impfmassnahmen und breiter Öffnungsschritte darzulegen
  • alles daran zu setzen, dass die Arbeitsplätze gesichert und nicht durch ein zauderndes und visionsloses Management für Jahrzehnte gefährdet werden – und dazu noch die Teilhabe am bevorstehenden Aufschwung verpasst wird.

Engagiert werden wir uns während des gesetzlichen Konsultationsverfahren dafür einsetzen, deinen Arbeitsplatz zu retten.

Zeitnah senden wir dir Informationen, wann wir zum Austausch und zur Begleitung unserer Mitglieder vor Ort sein werden, und werden dir die «Gefässe» für online-Beratungen bekannt geben.

SEV-GATA ist nicht bereit, tatenlos zuzusehen, wie eine bereits zweimal durch breite Solidarität in der Schweiz gerettete Unternehmung auf dem Buckel hunderter Beschäftigter von einem Management zugrunde gerichtet wird, das von kurzfristigem Erfolgsdenken getrieben und erst noch fremdgesteuert wird.

Wir haben eine Vision für die Schweizer Luftfahrt, glauben an deren Zukunft, an die Zukunft unserer Mitglieder!

Jetzt gilt es solidarisch zusammenzurücken – zur Sicherung des Aufschwungs in der Schweiz, einer Schweiz mit mehr sozialer Gerechtigkeit!

Wir bleiben für dich da!

Solidarische Grüsse

Philipp Hadorn, Präsident

SEV-GATA, Deine Gewerkschaft der Luftfahrtindustrie!
Philipp Hadorn, Präsident GATA: SEV-Aviation
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