Mitgliedermail 8 / 2022

Swissport ZRH:
Protestmarsch ein Erfolg
Verhandlungen mit klaren Zielen


Swiss zum Ersten:   
«New normal»-Prämie halbieren? - «Nice try»
 Klage i.S. Krisen-GAV kann zurück gezogen werden
Swiss zum Zweiten:       
Kurzfristige Einsätze aus dem «frei» mit besserer Entschädigung
Swiss zum Dritten:          
Mitarbeitende TML wehren sich gegen Zusatztage


Flächenbesuch Zürich: Am Do., 8. September 2022, ab 16.00 h

Geschätzte Kolleg:innen

Unsere Prognosen haben sich bewahrheitet: Nur kurze Zeit nach Corona erholt sich der Luftverkehr rasant. Die Managements von Airlines und Dienstleistern scheinen überfordert. Mitarbeitende leisten «non stop» während Passagiere und Gepäckstücke stranden.

«Und nun tun manche Airlines so, als würde Weihnachten total überraschend kommen.» «Wenn Kunden, Partner und Mitarbeitende derart unzufrieden sind, muss sich das Management schon hinterfragen.» Diese beiden Zitate stammen nicht von Gewerkschaften, sondern von Kuoni-Chef Dieter Zümpel, wo er seinen Ärger insb. über die Swiss zum Ausdruck bringt.

Swissport ZRH: Protestmarsch ein Erfolg
Laut und deutlich hörbar wurden am 23. Juli unsere Forderung an die Swissport Leitung auf dem Flughafen in Zürich übergeben. Der ansehnliche Protestmarsch zeigte unmissverständlich: Jetzt braucht es rasch einen Durchbruch bei den GAV-Verhandlungen auf dem Minimal-Niveau des GAV19 (Vor-Corona-Zeit) mit einer Reduktion des Split-Touren, mehr arbeitsfreien Tagen und besserer Entlöhnung.

Ein Kompliment an unsere Protest-Teilnehmende: Mit sichtbarer Wut konnte unsere Botschaft zum Ausdruck gebracht werden, ohne Passagiere zu behelligen. Die fehlende Zustimmung zu unseren legitimen Forderungen seitens Swissport-Management hindert uns nicht daran, in Kürzen die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die Sprache der Belegschaft ist deutlich und kann bei Bedarf noch deutlicher werden – wie wir bereits in Nachbarländern sehen.

Es ist nachvollziehbar, wenn bis zu einer konstruktiven Lösung Mitarbeitende von Swissport Zürich keine «unzumutbaren» Leistungen erbringen und ihrer Gesundheit und ihrem privaten Leben genügend Sorge tragen. Zustehende Erholungsphasen müssen Priorität haben, auch wenn dadurch Abfertigungen nicht erfolgen können.
 
Swiss zum Ersten:  «New normal»-Prämie halbieren? - «Nice try»
                                  Klage i.S. Krisen-GAV braucht es nicht mehr

Mit 67 Millionen Gewinn im ersten Halbjahr (vor dem Sommer-Hype) präsentiert sich die Swiss auf Erfolgskurs. Richtig, dass Krisen-GAV aufgehoben werden, Corona-Prämien fliessen und Anstrengungen unternommen werden, nach der fragwürdigen Massenentlassung endlich wieder Personal zu rekrutieren.

Nach der Ankündigung der Swiss, den «Krisen-GAV» einseitig vorzeitig per Ende 2022 nicht mehr anzuwenden, erdreistete sie sich gar, die vereinbarte «New normal»-Prämie von CHF 2'500 vorzeitig auszubezahlen, aber nur zur Hälfte. «Nice try» sagten wir der Swiss auf dieses unverschämte Angebot. Auf die Einreichung der vorbereiteten Klage i.S. Krisen-GAV verzichten wir nun. Der «Payback» scheint für 10 Monate Anwendung lukrativ, wenn auch möglicherweise erst in den kommenden drei Jahren in max. drei Tranchen ausbezahlt.

Swiss zum Zweiten:  Kurzfristige Einsätze aus dem «Frei» mit besserer Entschädigung
Kurzfristige aus dem «Frei» sind prinzipiell keine gute Idee. Zu wichtig sind Erholung und Freizeit. Offenbar wurde es im Schichtbetrieb in den vergangenen Wochen Standard, Mitarbeitende aufzufordern, «Sonderschichten zu schieben».

Dies soll die Ausnahme bleiben und ist freiwillig (zustimmungsbedürftig) und soll nur bei dringendem Bedarf und Bereitschaft von Kolleg:innen erfolgen, aber auch fair entschädigt werden. Auf unsere Intervention stimmte die Swiss-Leitung zu, dass in einer befristeten Periode (von Juli bis September 2022) nebst dem Zeitzuschlag von drei Stunden auch noch 100 Franken pro Einsatz ausbezahlt werden. Die Auszahlung erfolge mit dem Oktober-Lohn.

Die Befristung entspricht unserer Forderung, da prinzipiell solche Einsätze gar nicht erfolgen sollten. Allerdings verlangten wir es für alle Betroffenen, nicht nur für Mitarbeitende im Schicht-/Dienstplan. Hinweise nehmen wir entgegen und die Freiwilligkeit ist unantastbar.

Swiss zum Dritten: Mitarbeitende TML wehren sich gegen Zusatztage
Die Technik-Mitarbeitenden TML haben erfolgreich eine Unterschriftensammlung durchgeführt. Die anstrengende Schichtarbeit soll nicht weiterhin mit den vereinbarten Zusatztagen belastet werden. Zu schwer sind die Folgen für Gesundheit und privates Leben. Mit einer Delegation werden wir nun Verhandlungen mit der Swiss aufnehmen: Die Forderung ist klar. Das aktivistische Engagement der Kolleg:innen begrüssen wir sehr und es gilt nun mit angepassten Mitteln, eine Lösung mit Swiss zu finden. Der ausgetrocknete Arbeitsmarkt gibt Rückenwind!

Flächenbesuch Zürich: Am Do., 8. September 2022, ab 16.00 h
Gewerkschaftssekretärin Sheila Belometti wird am Do., 8. September, ab 16.00 h, in Zürich vor Ort sein (TML, Hangar, Ramp, Load Control). Eine Gelegenheit im direkten Gespräch Fragen zu klären!
 
Solidarität und Engagement führen zum Erfolg. SEV-GATA, deine Gewerkschaft, kämpft für deine Interessen – für dich, mit dir! Unsere Werbeaktion bis Ende September 2022 «Doppelte Werbeprämie» (CHF 100.00) soll den Schub noch verstärken. Noch nicht Mitglied? Jetzt beitreten auf www.sev-gata.ch. SEV-GATA, Teil der grössten Gewerkschaft des Verkehrspersonals – in der Schweiz, aber auch in Europa (ETF) und weltweit (ITF)!

Herzliche Grüsse

Philipp Hadorn, Präsident

SEV-GATA, Deine Gewerkschaft der Luftfahrtindustrie!
Philipp Hadorn, Präsident GATA: SEV-Aviation
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