Luftverkehr

Höhere Gewinne und Personalabbau wie bei Lufthansa? – SEV-GATA fordert für Swiss Swissness ein

Lufthansa kündigt einen Stellenabbau von rund 4000 Stellen bis ins Jahr 2030 in der Verwaltung an. Unklar ist, wie die Tochtergesellschaft Swiss davon betroffen ist. «Stellenabbau in der Schweiz bei den aktuellen Spitzengewinnen wäre ein No-Go», hält Philipp Hadorn, Präsident von SEV-GATA fest.

© Swiss International Air Lines Ltd.

«Abbaumassnahmen zeitgleich mit extrem hohen Gewinnaussichten für die Investoren anzukündigen mutet dekadent an und stellt einen Affront für das Personal dar», führt Philipp Hadorn weiter aus. Ein Stellenabbau ist prinzipiell immer problematisch für die Betroffenen. Effektiv notwendiger und umsetzbarer Stellenabbau muss immer soziale Standards einhalten und sicherstellen, dass die Übrigbleibenden nicht von Zusatzbelastungen überrollt werden. Die Swiss ist bereits sehr gut und schlank aufgestellt. Von einem Stellenabbau sollte sie deshalb nicht betroffen sein. Und dies, obwohl mutmasslich gewisse Kosten in der Schweiz höher sind als anderswo. Denn in der Vergangenheit hat sich bei anderweitigen Reorganisations- und Zentralisierungsbestrebungen der LH-Gruppe gezeigt, dass sich die Swiss durch Qualität und Effizienz durchwegs konkurrenzfähig erweist. Es ist von zentraler Bedeutung, dass sich die Swiss mit ihrer Knowhow-starken Belegschaft LH-intern entsprechend positioniert. Die LH ist wohl beraten, die Expertise der Mitarbeitenden der erfolgreichen und ertragsstarken Swiss auch in Zukunft konzernweit zu nutzen und nicht zu riskieren, solche wichtigen Mitarbeitenden zu verlieren.

Für SEV-GATA ist selbstverständlich, dass die zuständigen Gewerkschaften über allfällige Abbaupläne der Swiss vorgängig informiert werden müssen, was bisher nicht erfolgt ist. Jedoch hat Swiss-CEO Jens Fehlinger am vergangenen Donnerstag anlässlich eines Besuches bei SEV-GATA in Bern in den Raum gestellt, dass er sich kaum Sorgen mache um die Anzahl der Beschäftigten in der Schweiz. Darum erwartet SEV-GATA, dass die Mitarbeitenden der Swiss von den LH-Plänen nicht oder kaum bei der Stellenzahl betroffen sein werden bzw. in allfälligen neuen LH-Gefässen ihre Kenntnisse einbringen können.

«Die laufende Zentralisierung im LF-Konzern bereitet uns aber grosse Sorge, denn dabei riskiert die Swiss – die nach dem Swissair-Grounding auch mit Staatsgeldern gegründet und gesichert und dann als Cashcow günstig an die LH übergeben wurde – ihren Einfluss auf die internationalen Anbindungen zu verlieren. Diese sind aber für den Werkplatz Schweiz, die gesamte Wirtschaft und natürlich auch für Jobs im Land von grosser Bedeutung», erklärt Hadorn weiter, der sich 2011–2019 auch als Nationalrat mit Luftverkehrsfragen befasste. «Die Lufthansa steht bei der Swiss für ‘Swissness’ in der Verantwortung.»

Weitere Informationen erteilt:

Philipp Hadorn, Gewerkschaftssekretär und Präsident SEV-GATA,

Wer sind wir?

SEV-GATA (Groundstaff Aviation Technics and Administration), die Gewerkschaft des Bodenpersonals der Luftfahrt, setzt sich ein für Mitglieder aus den verschiedensten Betrieben wie z.B. Swiss Int. Air Lines Ltd., Swissport, Equans etc.

SEV-GATA ist die Abteilung Luftverkehr des SEV, der Gewerkschaft des Verkehrspersonals. Der SEV ist mit rund 37'000 Mitgliedern die grösste Gewerkschaft im Bereich des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz.
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