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Neuer Swiss-CEO: Auf Vranckx folgen Birlenbach und Fehlinger

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Nachdem Swiss-CEO Dieter Vranckx per 1. Juli in den Vorstand des Lufthansa-Konzerns gewechselt hat, amtiert als Nachfolger ad interim für drei Monate Heike Birlenbach, Chief Commercial Officer der Swiss, wie die Lufthansa-Tochter am 28. Juni mitteilte.

Definitiver Nachfolger wird per 1. Oktober Jens Fehlinger, der seit 2006 bei der Lufthansa in diversen Führungspositionen tätig war. Der 43-jährige Deutsche war in den letzten Jahren insbesondere Co-Geschäftsführer der Fluggesellschaft Lufthansa Cityline und leitete nach der Pandemie das Restrukturierungsprojekt «Renew». Er besitzt bis heute eine Verkehrspilotenlizenz und fliegt aktuell für Lufthansa Cityline Flugzeuge der Airbus A320-Familie, schreibt die Swiss. Sie zitiert Fehlinger mit den Worten: «Die Swissness ist ein wertvolles Gut, das Swiss einzigartig macht. Es wird meine Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass dieser Wert gepflegt und bewahrt wird.»

Irritierende Wahl

Für SEV-Gewerkschaftssekretär Philipp Hadorn, Präsident der Bodenpersonal-Gewerkschaft SEV-GATA, ist es «irritierend, dass die Swiss erst zwei Tage vor Dieter Vranckx’ Rücktritt über die Nachfolge informiert hat, obwohl der Wechsel schon seit Februar bekannt war. Und dass es eine dreimonatige Interimslösung gibt, obwohl Vakuum zu Unsicherheiten führt. Die Wahl eines Co-Geschäftsführers der Lufthansa Cityline ist auch nicht gerade per se ein Beweis für dessen gute Kenntnisse der Swiss. Und auch kein Vertrauensbeweis der Konzernleitung gegenüber unserer früheren nationalen Airline, die nach wie vor mit Swissness auf dem Markt operiert.»

Erwartungen an den neuen CEO

Von Jens Fehlinger erwartet SEV-GATA vor allem, «dass er die Bedeutung und die Selbständigkeit der Swiss innerhalb der Lufthansagruppe sichert und dass er sich für fortschrittliche Social Standards für die Mitarbeitenden ebenso nachhaltig einsetzt wie für eine zukunftsorientierte Klimaverträglichkeit des Unternehmens. Der neue CEO muss der Sozialpartnerschaft den notwendigen Stellenwert geben, damit endlich eine Partnerschaft auf Augenhöhe möglich wird. Dafür braucht es zwingend ein HR, das diesen Fokus leben will und kann. Die aktuelle Situation ist ein Pulverfass. Insbesondere sind die nach dem Rekordjahr 2023 eingeläuteten Sparvorhaben für 2024 umgehend zu stoppen. Es braucht eine gemeinsame Positionierung mit den Sozialpartnern», fordert Philipp Hadorn.

Markus Fischer