Medienmitteilung – Swiss erzielt Rekordergebnis: SEV-GATA fordert Wertschätzung des Personals

Die Bodenpersonal-Gewerkschaft SEV-GATA ist erfreut über das beste operative Ergebnis der Swiss-Geschichte von 718,5 Mio. Franken und gratuliert dem Personal, das diesen Erfolg trotz Unterbestand in vielen Bereichen mit seinem grossen Engagement ermöglicht hat. Es wartet aber noch auf eine angemessene Beteiligung – als erster wichtiger Schritt der von der Swiss-Leitung angekündigten «Investition in die Mitarbeitenden».

Während die Gewinne der Swiss Rekordhöhen erreichen, leidet ihr Personal in vielen Bereichen unter massiven Unterbeständen – und gehört darum angemessen entschädigt. © Swiss

«Die Höchstleistungen des Swiss-Personals sind angesichts der chronischen Unterbestände seit der Massenentlassung von 2021 alles andere als selbstverständlich», sagt Gewerkschaftssekretär Philipp Hadorn, Präsident von SEV-GATA. «Denn irgendwann kommen auch die motiviertesten und treusten Mitarbeitenden ans Ende ihrer Kräfte, wenn sie ständig Mehrarbeit leisten, für krank gewordene Kolleginnen und Kollegen einspringen und sonst stets hochflexibel sein müssen.»

Die personalpolitisch fatale Massenentlassung von 2021 resultierte aus Fehleinschätzungen der Swiss-Leitung. Diese ignorierte auch arrogant die eindringlichen Warnungen von SEV-GATA, dass die entlassenen Mitarbeitenden bald fehlen würden, sobald das Fliegen wieder in grossem Stil möglich würde (siehe zum Beispiel Medienmitteilung «Massenentlassung bei Swiss: Schuss ins eigene Knie» vom 6. Mai 2021). Dieses Szenario ist prompt eingetroffen. «Die Mitarbeitenden müssen bis heute diese Suppe auslöffeln und Zusatzleistungen bis zum Umfallen erbringen, während sich das Management mit tiefen Produktionskosten und Traumergebnissen brüstet. In den Jahren 2023 und 2024 werden nun weit über 3000 Mitarbeitende rekrutiert. Und die Verluste der beiden Corona-Jahre sind innert zwei Jahren ausgeglichen worden», hält Philipp Hadorn fest.

Umso unverständlicher ist für SEV-GATA, dass die Leitung bei den Lohnverhandlungen für 2024 nicht einmal den Teuerungsausgleich garantieren wollte und die Verhandlungen abbrach, als die Gewerkschaften auf dem Teuerungsausgleich beharrten und eine angemessene Beteiligung der Mitarbeitenden an den Früchten ihrer Arbeit forderten.

«Das neue Swiss-Management muss sicherstellen, dass der Umgang mit dem Personal sich nicht weiter an Low-Cost-Airlines orientiert. Die Leitung muss den Mitarbeitenden wieder die gebührende Wertschätzung entgegenbringen und ihnen ein Arbeiten in Würde ermöglichen – ohne ständige Überlastung und Hetzerei», fordert Philipp Hadorn. «Und es braucht dringend wieder eine gelebte Sozialpartnerschaft mit echter Mitwirkung.»

Weitere Informationen erteilt:
Philipp Hadorn, Gewerkschaftssekretär und Präsident SEV-GATA, 079 600 96 70,
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